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Verteilergetriebe

Themen:

  • Allgemeines
  • Bedienung des Verteilergetriebes
  • Verteilergetriebe mit hoher und niedriger Reichweite

Gesamt:
Ein Verteilergetriebe besteht aus einem Schaltsystem mit Lamellenkupplungen, das den Antrieb der Vorderräder steuern kann. Das System wird von BMW bei den X-Antriebssystemen (die beispielsweise bei einem X3 zum Einsatz kommen) eingesetzt. Beim permanenten Allradantrieb sind Vorder- und Hinterräder nicht voneinander trennbar und drehen sich immer gemeinsam. Dies leider hat Nachteile, wie erhöhter Verbrauch, erhöhter Reifenverschleiß usw.

Ein Verteilergetriebe sorgt dafür, dass die Hinterräder direkt mit dem Getriebe verbunden sind. Dies ist eine feste Verbindung und wird nicht vom Verteilergetriebe gesteuert. Abhängig von der Belastung des Motors (sportliche Beschleunigung) und der Art des Straßenbelags (glatter, unbefestigter Untergrund) wird die Anbindung an die Vorderräder geregelt. Mithilfe der eingekuppelten Lamellenkupplung dreht das Verteilergetriebe die Achse der Vorderräder mit der gleichen Geschwindigkeit wie die der Hinterräder.

Funktionsweise des Verteilergetriebes:
Bei Fahrzeugen mit Verteilergetriebe ist das Getriebe direkt mit den Hinterrädern verbunden. Dies ist deutlich an der roten Linie im Bild unten zu erkennen. Diese verläuft vom Getriebe direkt zur Kardanwelle der Hinterräder.
Wenn die Hinterräder durchzudrehen drohen oder viel Kraft auf die Fahrbahn übertragen wird, wird der Elektromotor aktiviert. Der Elektromotor dreht ein Zahnrad, das dann einen Steuerschieber betätigt. Die Drehung des Steuerschiebers ist an den blauen Pfeilen zu erkennen. Dieser Steuerschieber betätigt die Lamellenkupplung und stellt so eine Verbindung zwischen den Kettenrädern der Hinterräder und den Vorderrädern her. Sobald die Lamellenkupplung bestromt wird, entsteht die durch die grünen Pfeile angezeigte Kraft. Die Antriebswelle zum Vorderraddifferenzial wird nun angetrieben. Die Vorderräder drehen sich nun mit der gleichen Geschwindigkeit wie die Hinterräder.

Das 4-Motion/Syncro/Quattro-System kommt bei Fahrzeugen der VAG-Gruppe zum Einsatz. Dies funktioniert über eine an der Hinterachse montierte Haldex-Kupplung. Klicken Sie hier für Informationen zum Haldex-Kupplung.

Verteilergetriebe mit hoher und niedriger Reichweite:
Verteilergetriebe von Geländefahrzeugen wie dem Chevrolet K30 und dem Jeep CJ7 sind mit einem Getriebe ausgestattet, mit dem Sie zwischen hohem und niedrigem Gang wählen können. Dadurch ergibt sich ein anderes Übersetzungsverhältnis zwischen Getriebe und Rädern.

Bei Geländefahrzeugen wird beim Fahren über eine Landschaft mit Sand, Steinen und Hügeln ein niedriger Gang verwendet. Beim Schalten vom hohen in den niedrigen Gang erhöht sich die Motordrehzahl, mit dem Vorteil, dass die Traktion an den Rädern deutlich steigt.

Das folgende Bild zeigt den Antriebsstrang eines Allradfahrzeugs (links) mit einem Pfeil in Fahrtrichtung und rechts die verschiedenen Positionen des Verteilergetriebes. Die gelbe Farbe der Zahnräder und Wellen zeigt an, dass diese Teile eingeschaltet sind. angetrieben.

  • 2-hoch: Das Getriebe treibt die Kardanwelle für die Hinterräder an. In dieser Position fahren Sie im Allgemeinen auf einer ebenen Fahrbahn;
  • 4-hoch: der Allradantrieb ist eingeschaltet;
  • neutral: der Antrieb zwischen Getriebe und Rädern wird unterbrochen;
  • 2-lagig: Zwischen der Eingangswelle des Getriebes und der Ausgangswelle des Differentials ist eine zusätzliche Welle mit Zahnrädern verbunden. Der Kraftfluss verläuft vom großen Gang (oben) zum kleinen. Die Drehzahl der Eingangswelle steigt, ebenso wie das Drehmoment der Ausgangswelle;
  • 4-lagig: wieder ist der Allradantrieb zugeschaltet. Wie bei 2-low dient die mittlere Achse mit Gängen für die niedrige Übersetzung.

Die verschiedenen Modi werden durch Betätigung des Zusatzhebels im Innenraum ausgewählt. Bei den meisten Geländefahrzeugen befindet sich dieser Hebel in der Nähe des „normalen“ Schalthebels des Getriebes. Das Bild zeigt das Schaltmuster eines Dodge Ram. Es ist zu erkennen, dass die 2L-Position fehlt: Bei diesem Fahrzeug ist das Fahren im niedrigen Bereich nur in Kombination mit Allradantrieb möglich.

Vor dem Umschalten in einen anderen Modus muss die Kupplung betätigt werden, damit der Antriebsstrang beim Kuppeln einer anderen Ganggruppe entlastet wird.

Das Prinzip des Verteilergetriebes bei Geländefahrzeugen ähnelt einem Verteilergetriebe bei (schweren) Nutzfahrzeugen. Bei Lastkraftwagen finden wir die zusätzliche Untersetzung im Getriebe. Bei Fahrten mit schwerer Beladung wird das Achtganggetriebe auf sechzehn verdoppelt.