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Servolenkung

Themen:

  • Servolenkung (Bedienung)
  • Servolenkungspumpe
  • Servolenkungsöl
  • Elektronische Servolenkung

Servolenkung (Bedienung):
Die Funktion der Servolenkung besteht darin, dem Fahrer das Drehen der Räder mit geringem Kraftaufwand zu ermöglichen. Gerade bei einem schweren Auto mit breiten Rädern wird es ohne Servolenkung nicht möglich sein, richtig zu fahren. Das Parken wird sehr schwierig sein. Das Bild unten zeigt den Hilfsrahmen eines Autos, an dem eine Zahnstange vom Typ „direkt“ montiert ist. In diesem Steuerhaus findet die Servolenkung statt.

Die Servolenkung arbeitet mit Öl, das unter Druck steht. Dieses Öl wird von der Servolenkungspumpe durch das gesamte System gepumpt. Der Öldruck trägt dazu bei, den Lenkkraftaufwand bei Lenkbewegungen zu reduzieren.

Gesundheitliche Vorteile:
Die Servolenkungspumpe versorgt die Zahnstange über die Versorgungsleitung mit Öl. Das Öl befindet sich immer auf beiden Seiten des Kolbens im Lenkgetriebe. Weitere Informationen zum Steuerhaus finden Sie auf der Seite Lenkgetriebe.

Wenn Sie nach links lenken, ist der Druck auf der rechten Seite des Kolbens höher als auf der linken Seite. Der Kolben bewegt sich mit der Lenkbewegung nach links. Über den Rücklauf auf der linken Seite gelangt das Öl dann in den Behälter zurück (der Raum in der linken Kammer ist dann kleiner als in der rechten). Lenkt man dann wieder nach rechts, erhöht sich der Öldruck in der linken Kammer. Bei den Lenkbewegungen bewegt sich der Kolben nach rechts und das Öl in der rechten Kammer wird über die Rücklaufleitung dem Vorratsbehälter zugeführt. Lenkbewegungen erhöhen oder verringern den Öldruck in der linken oder rechten Kammer. Die unterschiedliche Wirkung des Öldrucks wird intern über Ventile gesteuert.

Ein häufig gemachter Fehler besteht darin, bei maximalem Lenkeinschlag (d. h. das Lenkrad ist so weit wie möglich eingeschlagen) etwas Kraft auf das blockierende Lenkrad auszuüben. Dann befindet sich der Kolben in der Maximalstellung (links oder rechts) und die Pumpe erzeugt weiterhin den maximalen Pumpendruck. Normalerweise ist auch ein kratzendes oder kreischendes Geräusch von der Pumpe zu hören. Achten Sie daher immer darauf, dass der Lenker bei maximalem Lenkeinschlag immer leicht am Anschlag anliegt (am besten nur nicht am Anschlag). Wenden Sie also auf keinen Fall Gewalt an, denn die Räder drehen sich mit Sicherheit nicht weiter.

Servolenkungspumpe:
Das Bild unten zeigt eine Servolenkungspumpe mit den dazugehörigen Komponenten. Diese Pumpe wird auch Servopumpe genannt. Der Antrieb der Pumpe erfolgt über den Multiriemen. Die rotierende Scheibe in der Pumpe dreht sich (mit der gleichen Geschwindigkeit wie die Kurbelwelle). Durch die Zentrifugalkraft bewegen sich die Kolben nach außen. Das Öl im Reservoir wird durch diese Kolben zur Versorgungsleitung gepumpt (unten im Bild zu sehen).

Wenn die Kurbelwellendrehzahl zu hoch wird, öffnet sich das Druckbegrenzungsventil. Der Pumpendruck wird ca. 1,5 bar nicht überschreiten. Das am Druckbegrenzungsventil vorbeiströmende Öl kehrt in den Abschnitt vor dem Pumpenabschnitt zurück. Dieses Öl wird erneut durch die Pumpe geleitet. Sobald die Motordrehzahl sinkt, schließt das Druckbegrenzungsventil und der volle Öldruck wird durch die Versorgungsleitung gepumpt. Das von der Zahnstange zurückfließende Öl gelangt in den Behälter. Es handelt sich um ein geschlossenes System, sodass das, was dorthin gepumpt wird, immer über den Rücklauf zurückkommt.

Servolenkungsöl:
Wenn der Ölstand der Servolenkung unter den Mindestwert fällt, besteht die Gefahr, dass die Pumpe trocken wird. Dies ist hörbar, da die Pumpe brummt. Dadurch verschleißt die Pumpe schneller und fällt vorzeitig aus. Auf dem Behälter sind Markierungen (Min. und Max.) angebracht, häufig steht dort auch eine Temperatur bei Max. (z. B. 20 Grad Celsius). Dies liegt daran, dass das Hydrauliköl im Servolenkungskreislauf die Eigenschaft hat, sich bei steigender Temperatur auszudehnen. Bei einer hohen Temperatur befindet sich das Öl im Tank höher als bei kaltem Öl. Darauf muss immer genau geachtet werden.
Wichtig ist auch, dass immer das richtige Öl nachgefüllt wird (gemäß Werksnorm). Das Öl im System kann beispielsweise ATF (Automatic Transmission Fluid) oder CHF-11 sein. Letzteres ist ein spezielles Hydrauliköl (grüne Farbe). Diese Öle sollten nicht mit anderen Typen gemischt oder ausgetauscht werden. Dies kann zu einem Ausfall der Servolenkungspumpe oder der Zahnstange führen.

Weitere Informationen zum Steuerhaus finden Sie auf der Seite Lenkgetriebe.

Elektronische Servolenkung:
Die elektronische Servolenkung, auch EPS (Electronic Power Steering) genannt, ersetzt die herkömmliche hydraulische Servolenkung. Manchmal wird auch eine Kombination aus elektrohydraulischer Servolenkung hergestellt.

Bei der elektronischen Servolenkung werden die Lenkbewegungen ebenso wie bei der Hydraulik über das Lenkrad und die Lenksäule auf die Zahnstange und das Ritzel übertragen. Die Zahnstange bewegt die Spurstangen nach links oder rechts. Der Elektromotor verstärkt die Lenkbewegungen.

Um eine ordnungsgemäße Servounterstützung zu gewährleisten, ist es wichtig, dass das Lenkmoment an der Zahnstange gemessen wird. Zusammen mit dem Lenkwinkelsignal verstärkt der Elektromotor die Lenkbewegungen. Die Elektronik des Elektromotors kann die Lenkbewegungen unterschiedlich stark verstärken. Auf diese Weise kann die Servolenkung im Stadtverkehr maximiert werden, sodass das Lenkrad mit geringem Kraftaufwand gedreht werden kann. Bei höheren Geschwindigkeiten kann der Elektromotor die Servounterstützung reduzieren, sodass das Lenkrad „schwerer“ einschlägt und sich somit leichter lenken lässt.