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Anlasser

Themen:

  • Allgemeines
  • Gesundheitliche Vorteile
  • Magnet
  • Bendix
  • Freilauf
  • Planetengetriebesystem
  • Mögliche Defekte am Anlassermotor

Gesamt:
An jedem Verbrennungsmotor (Benzin/Diesel) ist ein Anlasser montiert. Dieser Anlasser sorgt dafür, dass der Motor startet. Das Ritzel des Anlassers greift in den Zahnkranz des Schwungrads ein, woraufhin das Schwungrad in Bewegung gesetzt wird. Um den Viertaktvorgang (Ansaugtakt – Verdichtungstakt – Krafttakt – Auslasstakt) einzuleiten, muss ein Motor eine bestimmte Startdrehzahl haben. Die Startgeschwindigkeit muss hoch genug sein, damit der Motor startet.

Ein Anlasser ist ein Gleichstrommotor, der über ein dickes Pluskabel direkt mit der Batterie verbunden ist. Dies geschah, weil durch ihn sehr (hohe) starke Ströme (und damit auch Wärme) fließen. Der Anlasser wandelt elektrische Energie in Bewegungsenergie um.

Operation:
Der Anlassermotor ist immer in der Nähe des Schwungrads montiert. Beim Einschalten des Anlassers greift das Ritzel (bei Drehung mittels Bendix) in die Verzahnung des Schwungrades ein. Das Schwungrad beginnt sich dann zu drehen. Am Anlassermotor gibt es zwei elektrische Anschlüsse; Eine für das Signalkabel vom Zündschalter (Klemme 50) und eine für das Pluskabel von der Batterie (Klemme 30). Manchmal ist die Verbindung vom Zündschloss als Steckverbindung statt als Schraubverbindung ausgeführt (siehe Bild unten).
Wenn der Schlüssel im Zündschloss zum Starten bis zum Anschlag gedreht wird, liegt am Zündschlossanschluss (Klemme 12) des Anlassers eine Spannung von 50 Volt an. Dieses Signal aktiviert den Magneten und Strom fließt vom 12-V-Anschluss durch die Spulen. Der Betrieb des Magnetventils ist ungefähr der gleiche wie bei einem normalen Relais. Ein kleiner Steuerstrom wird in einen großen Hauptstrom umgewandelt. Der Magnet ist nur viel größer, weil sehr hohe Ströme durch ihn fließen. Wenn das Magnetventil erregt wird, dreht sich der Anlasser.

Magnet:
Ein Magnet ist eine elektromagnetische Komponente. Wenn ein Strom durch den Magneten fließt, wird dieser magnetisch. Durch diesen magnetischen Effekt kann ein Bauteil wie ein herkömmliches Bauteil mechanisch bewegt werden Relais das zum Beispiel das Licht und den Scheibenwischer einschaltet. In diesem Fall werden die beiden Anschlüsse des Starterrelais durch die magnetische Wirkung zusammengezogen.

Beim Starten wird am „Zündschlossanschluss“ ein Steuerstrom angelegt. Die Spannung am „12V (Batterie)-Anschluss“ wird dann im Magnetventil durchgeschaltet. Die Kohlebürsten übertragen die Spannung an den Kollektor. Die Nord- und Südpole im Rotor bewirken letztlich eine kraftvolle Bewegung im Stator; Der Elektromotor dreht sich.
Der Hebel wird durch den Magneten oben nach links gezogen. Der (blaue) Scharnierpunkt bewirkt, dass sich die Unterseite des Hebels nach rechts bewegt. Dadurch wird das Ritzel mit einer Drehbewegung in den Zahnkranz des Schwungrades gedrückt. Der Rotor beginnt sich dann zu drehen, was letztendlich das Schwungrad in Bewegung setzt. Der Verbrennungsmotor des Autos wird mit einer bestimmten Drehzahl (z. B. 400 U/min) angetrieben. Beim Starten sorgt das Motormanagement des Fahrzeugs unter anderem dafür, dass die richtige Kraftstoffmenge zugeführt wird, sodass der Motor nach wenigen Kurbelwellenumdrehungen startet.

Bendix:
Die Baugruppe aus Feder, Freilauf und Ritzel wird Bendix genannt. In diesem Bendix wird eine horizontale Bewegung ausgeführt (im Bild von links nach rechts). Der Bendix sorgt außerdem dafür, dass das Ritzel beim Ausfahren eine Drehbewegung macht. Dadurch wird verhindert, dass die Zähne des Ritzels direkt gegenüber den Zähnen des Starterrings liegen, was dazu führen würde, dass die Zähne des Ritzels nicht in den Starterring, sondern in die Zähne des Schwungrads eingreifen.
Nach dem Motorstart wird das Ritzel wieder eingezogen. Dies wird manchmal von einem kreischenden Geräusch begleitet. Dieses Problem kann durch Reinigen und Fetten des Bendix (vorübergehend) behoben werden. Es ist nicht schädlich, nur nervig.

Freilauf:
Wenn der Verbrennungsmotor nach dem Start startet, läuft er mit einer höheren Drehzahl (z. B. 800 U/min). Das ist die doppelte Drehzahl, mit der der Anlasser dreht. Beim Starten des Motors steht das Ritzel noch im Eingriff mit dem Schwungrad des Motors. Dadurch dreht sich auch das Ritzel mit der doppelten Geschwindigkeit. Um Schäden am Anlassermotor zu vermeiden, wurde vor dem Ritzel ein Freilaufabschnitt eingebaut. Der Freilauf sorgt dafür, dass der Motor den Rotor des Anlassers nicht antreiben kann; Der Anlasser funktioniert daher nicht bei der Motordrehzahl von 800 U/min. kann teilnehmen.
Der Freilauf kann als zwei Ringe angesehen werden, die durch Lager miteinander verbunden sind. Der Außenring kann sich nur in eine Richtung drehen (zum Beispiel gegen den Uhrzeigersinn). Bei einer Umkehr der Bewegungsrichtung (im Uhrzeigersinn) führt der Freilauf zum Blockieren des Außenrings. Anschließend werden Innen- und Außenring miteinander verbunden. Erst wenn der Außenring wieder gegen den Uhrzeigersinn gedreht wird, ist eine Bewegung zwischen beiden wieder möglich.

Planetengetriebesystem:
Bestimmte Anlasser sind mit einem sogenannten Planetengetriebe ausgestattet, das auch in einem Automatikgetriebe zum Einsatz kommt. Dieses Getriebesystem bietet ein anderes Übersetzungsverhältnis und wird oft vor dem Bendix platziert. Durch die Reduzierung der Drehzahl des Ritzels (im Vergleich zum Rotor) erhöht sich das Drehmoment. Ein Elektromotor hat das höchste Drehmoment bei niedriger Drehzahl. Mit einem Planetengetriebe kann bei geringerer Drehzahl ein größeres Drehmoment (also mehr Kraft) auf den Starterring übertragen werden. Auf dieser Seite finden Sie eine Erläuterung des Planetengetriebesystems.

Mögliche Defekte am Anlasser:

  • Beim Drehen des Schlüssels im Zündschloss passiert nichts oder es ist nur ein „Klick“-Geräusch zu hören:
    Dies kann an einer leeren Batterie liegen. Wenn die Bordspannung zu niedrig ist, wird der Magnet zwar bestromt (er erzeugt dann ein tickendes Geräusch), aber die Spannung ist zu niedrig, um den Rotor anzutreiben. Wenn die Batteriespannung korrekt ist (mindestens 10,5 Volt) und der Anlassermotor noch nicht funktioniert, kann es sein, dass der Magnet klemmt. Der Hebel wird dann nicht betätigt und es passiert nichts. In den meisten Fällen löst sich alles, indem Sie mit einem Hammer (und möglicherweise einem Schraubenzieher) auf das Anlassergehäuse klopfen (natürlich nicht zu fest), und Sie können erneut starten. Dies ist ein Problem, das in Zukunft sicherlich wieder auftreten wird. Daher ist es an der Zeit, einen Termin bei einer Werkstatt oder einem Reparaturunternehmen zu vereinbaren.
  • Beim Starten ist ein sehr lautes Kreischen zu hören:
    Die Lagerbuchsen sind defekt und müssen ausgetauscht werden. Darauf sind Überholungsbetriebe spezialisiert, die hauptsächlich Lichtmaschinen und Anlasser überholen.
  • Beim Anlassen „rutscht“ der Anlasser kurz (begleitet von einem knirschenden Geräusch), dreht sich dann noch einmal für eine Weile und rutscht erneut durch:
    Das Starterzahnrad am Schwungrad ist wahrscheinlich beschädigt. Wenn die Zähne abgenutzt sind, rutschen die Zähne des Anlasserritzels darüber. Mögliche Ursachen sind; versehentliches Betätigen des Anlassers, während der Motor bereits im Leerlauf läuft oder häufig startet (z. B. ein Trainingswagen oder ein Kurierwagen, der über Jahre hinweg mehrmals täglich gestartet wurde).
  • Geräusch nach Motorstart:
    Die mögliche Ursache hierfür ist, dass der Bendix „stecken bleibt“. Nach dem Loslassen des Zündschlüssels ist dieser dann etwa ein bis zwei Sekunden lang hörbar. Der Bendix ist oben beschrieben.