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Energiewende

Themen:

  • Einführung
  • Klimawandel
  • Gase in der Atmosphäre
  • Einfluss auf den Mobilitätssektor
  • Grüne Energie

Einführung:
Auf dieser Seite werden die Folgen für Verkehr und Mobilität diskutiert und eine Reihe von Alternativen besprochen, die den Weg zu umweltfreundlichen Lösungen im Jahr 2021 weisen werden. Die Antriebsstränge von Personen- und Nutzfahrzeugen werden zunehmend elektrifiziert, um weniger oder keine Schadstoffe auszustoßen. Der Übergang von fossilen Brennstoffen zu vollelektrischen Antrieben fällt unter die sogenannte „Energiewende“.

Die Europäische Union will ab 2035 den Verkauf von Fahrzeugen mit Benzin- und Dieselmotoren verbieten. Alle Neufahrzeuge müssen mit einem vollelektrischen Antriebsstrang in Form eines ausgestattet sein BEV oder mit a Brennstoffzelle. Mehrere Länder, darunter die Niederlande, beabsichtigen, den Verkauf neuer Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor ab 2030 zu verbieten. Länder wie Frankreich und Deutschland hingegen lehnen diese Pläne entschieden ab: Sie bevorzugen einen Übergang zu Hybridantrieben, um die Emissionen der Fahrzeugflotte deutlich zu reduzieren, nicht jedoch eine vollständige Elektrifizierung.

Klimawandel:
Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass der Klimawandel vom Menschen verursacht wird. Seit der industriellen Revolution, insbesondere seit den 50er Jahren, werden fossile Rohstoffe wie Öl und Gas in großem Umfang verbrannt. Die Verbrennung von Öl und Gas hat zu einem enormen Anstieg des CO2 geführt. Untersuchungen zeigen, dass CO2-Emissionen zur globalen Erwärmung führen. Der Ausstoß sogenannter „Treibhausgase“ ist mitverantwortlich für den Klimawandel. Die Temperatur in den Niederlanden ist in den letzten 130 Jahren um 1,9 Grad Celsius gestiegen. Ausgehend von der aktuellen Situation werden die weltweiten Temperaturen bis zum Ende dieses Jahrhunderts auf schätzungsweise minimal 1,8 und maximal 6,4 Grad Celsius ansteigen. Aufgrund der sich erwärmenden Luft erwärmen sich die Ozeane stetig. Ozeane kühlen viel langsamer ab als Luft, deren Temperatur leicht schwanken kann.

Die Erwärmung der Ozeane führt zu weiteren warmen Wasser(wellen)strömungen. Diese Wellenströmungen sind Teil eines globalen „Förderbandes“, das kalte und warme Wassermassen über alle Ozeane zirkuliert. Der Golfstrom transportiert viel Wärme und ist daher wichtig für das Klima. Besonders für unser westeuropäisches, mildes Klima. 

Wenn dieser Golfstrom unterbrochen wird oder verschwindet, verschwindet auch der Druckunterschied zwischen dem Norden und Süden des Atlantischen Ozeans. Dies führt dazu, dass der Ozean im Süden um einen halben Meter abfällt und im Norden um etwa einen halben Meter ansteigt. Der steigende Meeresspiegel ist für unsere tief gelegenen Niederlande besorgniserregend, wo etwa 25 % des Landes unter dem Meeresspiegel (NAP) liegen.

Nicht jeder glaubt an die Folgen des Klimawandels
Erwärmung der Ozeane

Der Meeresspiegelanstieg wird bis zum Jahr 2150 zwischen 1 und 5 Metern betragen. Teile der Welt werden aufgrund höherer Temperaturen und des Anstiegs des Meeresspiegels unbewohnbar. Es wird auch mehr stürmisches Wetter geben, denn Stürme, Orkane und heftige Regenschauer führen zu Überschwemmungen.

Ein großer Teil der Niederlande liegt unter dem Meeresspiegel
sehr anfällig für Überschwemmungen. Nicht weniger als 55 % der Niederlande sind hochwassergefährdet; 26 Prozent der Niederlande liegen unter dem Meeresspiegel und 29 Prozent sind anfällig für Flussüberschwemmungen. Mit Deichen zum Schutz von Küstengebieten und Hochwassersperren zur (vorübergehenden) Vermeidung von Hochwasser wird die Gefahr von Überschwemmungen verringert.

Quelle: pbl.nl (konsultiert im 02-2024)

Überschwemmungsgefährdetes Gebiet der Niederlande, Quelle: PBLnl (2024)

Gase in der Atmosphäre:
Das folgende Bild zeigt ein Diagramm der Menge an Kohlendioxid in der Atmosphäre von rechts nach links vom heutigen Tag (0.0) bis vor 800.000 Jahren. Die CO2-Messungen wurden aus Eisbohrkernen am Nord- und Südpol durchgeführt. In der Grafik sehen wir Schwankungen der CO2-Menge, die schon immer aufgetreten sind.

An den Tiefpunkten in der Grafik herrschte eine Eiszeit. Die letzte Eiszeit fand vor etwa 12.000 Jahren statt. Danach stieg der Diagrammstil, da er gleich hätte bleiben oder fallen sollen. Eigentlich hätten wir in dieser Zeit eine niedrigere Temperatur haben müssen, im Gegensatz zu dem, was oft behauptet wird: Es hätte wärmer werden müssen. Die Temperaturkurve schießt nun in eine extreme Höhe (angezeigt durch „Sie sind hier“). Das schmelzende Eis macht solche Messungen zunehmend schwieriger.

Die folgenden Diagramme zeigen die Menge der weltweit ausgestoßenen Schadgase (links) und die CO2-Emissionen pro Sektor (rechts). Auf dieser Seite konzentrieren wir uns auf den Verkehr, der einen Anteil von 14 % an den gesamten CO2-Emissionen hat (im Jahr 2021).

Emissionen schädlicher Gase weltweit
CO2-Emissionen pro Sektor

Klimaabkommen:
Im Pariser Klimaabkommen haben sich 195 Länder weltweit darauf geeinigt, durch die Reduzierung fossiler Brennstoffe deutlich weniger CO2 auszustoßen. Laut dem niederländischen Klimaabkommen von 2019 besteht das Ziel darin, die CO2-Emissionen bis 2030 um 49 % zu reduzieren (durch die EU-Politik auf 55 % erhöht). Es werden konkrete Schritte unternommen, etwa strengere Abgasnormen für Autos. Auch die Niederlande streben eine Reduzierung der CO20,2-Emissionen um 2 Megatonnen an. Diese Zahl gibt die angestrebte Reduzierung über einen bestimmten Zeitraum an und zielt darauf ab, die gesamten Treibhausgasemissionen zu reduzieren und den Klimawandel zu begrenzen. Das Ziel betrifft verschiedene Sektoren, darunter Energieerzeugung, Verkehr und Industrie.

Einfluss auf den Mobilitätssektor:
Staatliche Klimaziele zwingen Automobilhersteller dazu, die schädlichen Abgasemissionen von Verbrennungsmotoren weiter zu reduzieren. Ein wichtiger Faktor hierbei ist der CO2-Ausstoß. Darüber hinaus planen immer mehr Länder, den Verkauf von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren zwischen 2030 und 2040 zu verbieten. Dies bedeutet einen Übergang zu elektrifizierten Antriebssträngen:

  • Hybrid (teilweise elektrisch in Kombination mit einem Verbrennungsmotor);
  • vollelektrisch;
  • Wasserstoff und Brennstoffzelle.

Die maximalen Emissionen von Autos (gemessen in CO2 pro Kilometer) werden immer strenger. Autoherstellern, die diese Ziele nicht erreichen, drohen erhebliche Bußgelder (im Jahr 2021: 95 Gramm CO2 pro Kilometer, im Jahr 2030: 59,3 Gramm CO2 pro Kilometer). Immer mehr Städte führen Umweltzonen ein, in denen umweltschädliche Autos nicht erlaubt sind. Ab 2035 dürfen in den Niederlanden nur noch „emissionsfreie“ Neuwagen zugelassen werden, das heißt, sie müssen batterieelektrisch oder wasserstoffelektrisch sein.

Fahrzeuge mit voll elektrifiziertem Antrieb haben keinen Auspuff, der schädliche Abgase ausstößt. Diese Fahrzeuge sind als „grün“ gekennzeichnet. Die Reichweite ist oft begrenzt (80 bis 300 km) und die Ladezeiten zum Aufladen des Akkupacks sind lang.

Teilelektrifizierte Fahrzeuge wie Hybride eignen sich ideal für längere Strecken. Im Stadtverkehr können Sie komplett elektrisch fahren, oder für einen geringeren Verbrauch die elektrische Unterstützung des Verbrennungsmotors nutzen. Auf der Autobahn schaltet sich der Verbrennungsmotor ein und Sie können sorgenfrei und ohne lange Ladezeiten in den Urlaub im Ausland fahren.

Elektrischer VW ID.3 (Quelle: Volkswagen.nl)

Doch wie sauber und umweltfreundlich ist ein vollelektrisches Auto eigentlich? Die Meinungen hierzu gehen stark auseinander. Der Unterzeichner stellt Sachverhalte objektiv dar.

Ein vollelektrisches Auto ist nicht klimaneutral. Es kommt sowohl zu einer direkten Emission von Feinstaub (Bremsen, Reifen) als auch zu einer indirekten Emission von Stickoxiden (CO2 und NOx). Verschiedene Studien zeigen, dass ein vollelektrisches Auto über die gesamte Lebensdauer sauberer ist als ein Auto, das mit fossilen Brennstoffen fährt.

Der CO2-Ausstoß eines vollelektrischen Autos wird mit 0 Gramm pro Kilometer angegeben. Das ist das Ergebnis des WLTP-Tests. Es gibt keine direkten Emissionen. Im Jahr 2021 wird in den Niederlanden immer noch begrenzt „grüne“ Energie erzeugt, die aus Windkraftanlagen und Sonnenkollektoren stammt. Der meiste Strom wird durch die Verbrennung von Gas und Kohle erzeugt. Daraus ergeben sich die folgenden Comic-Illustrationen, die leider einen Funken Wahrheit enthalten.

Ein fairer Vergleich mit Benzinautos ist nur möglich, wenn die Emissionen zur Stromerzeugung berücksichtigt werden. Zudem verbraucht die Produktion von Batterien und Elektromotoren viel CO2 und nutzt oft knappe Rohstoffe. In der folgenden Tabelle sehen wir die Menge der CO2-Emissionen pro Liter Benzin, Diesel und Flüssiggas.

CO2-pro-Liter_Benzin_Diesel_LPG

Der CO2-Ausstoß eines vollelektrischen Autos wird mit 0 Gramm pro Kilometer angegeben. Das ist das Ergebnis des WLTP-Tests. Es entstehen keine direkten Emissionen, jedoch wird bei der Erzeugung elektrischer Energie CO2 freigesetzt. Aus einem Kilogramm Kohle entstehen maximal 3,5 kWh, wodurch bei der Verbrennung bis zu 3,6 kg CO2 freigesetzt werden. 

Gemäß der WTW-Methodik wird das gesamte CO2, das bei der Exploration, Förderung, dem Transport und der Lagerung von Kohle entsteht, den CO2-Emissionen der Kohle zugerechnet. Damit belaufen sich die Emissionen auf 4,4 kg CO2 pro kg Kohle.

Wir betrachten jetzt nur noch die Gesamtemissionen bei der Verbrennung, denn nach der WTW-Methodik entsteht CO2 auch aus Benzin und Diesel. Wir sehen, dass beim durchschnittlichen Verbrauch der betreffenden Fahrzeuge der CO2-Ausstoß pro Kilometer bei einem Elektrofahrzeug um ein Vielfaches höher ist als bei Fahrzeugen, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden. Quelle: AMT 5-2021

CO2-pro-km_petrol_diesel_lpg_electric

Grüne Energie:
Bei grüner Energie wird bei der Erzeugung kein CO2 ausgestoßen. Wir sehen, dass wir in Zukunft zunehmend graue Energie (aus Kohle) durch grüne Energie aus Wind- oder Solarenergie ersetzen werden.

Nur wenn wir unseren gesamten Strom aus Ökostrom beziehen, wird das Fahren eines vollelektrischen Fahrzeugs sauber und „emissionsfrei“ sein.

Nachfolgend sind Fakten zur Solarenergie und Windenergie aufgeführt.

Solar- und Windenergie. Quelle: https://cleartechnology.nl

Solarenergie an Land:

  • 6.000.000 kWh/Jahr = 44.000 m2, oder 136 kWh/m2
  • Vorhersehbarere und saisonalere Muster.
  • Ziemlich skalierbar;
  • Oft einfach „unsichtbar“ auf Gebäudedächern oder als Ersatz für Dachziegel zu machen.

Windenergie an Land und auf See:

  • 60.000.000 kWh/Jahr (190.000 m2) oder 32 kWh/m2;
  • Weniger saisonal;
  • Große Kapazitäten pro Einheit;
  • Horizontverschmutzung;
  • Erfordern viel Platz (5x Rotordurchmesser), um Turbulenzen zwischen den Rotorblättern zu verhindern.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Energieertrag von Solarenergie pro Quadratmeter höher ist als der von Windenergie. Da aber die Stärke der Sonne im Laufe der Zeit stark schwankt und es fast immer Wind gibt (Tag, Nacht, Sommer und Winter), ist die Windausbeute nahezu konstant. Die Solarpaneele lassen sich ganz einfach installieren und unauffällig erweitern, während Windkraftanlagen für Menschen, die in ihrer Nähe wohnen oder keinen freien Blick mehr auf ein Naturschutzgebiet mehr haben, ein Ärgernis darstellen.