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Chiptuning

Themen:

  • Allgemeines
  • Chiptuning
  • Software-Chiptuning
  • Original-Chip (Hardware) austauschen
  • Einbau eines zusätzlichen Steuergeräts
  • Power-Box

Gesamt:
Beim Chiptuning verändern sich die Kartenfelder im ECU (Motorsteuergerät) angepasst, um eine höhere Leistung oder einen geringeren Verbrauch zu erreichen (sogenanntes Eco-Tuning).
Oftmals werden die Eigenschaften der Zündung, der Turbodruck und die Zusammensetzung des Luft-Kraftstoff-Gemisches angepasst.

Aufgeladene Motoren (Turbo/Kompressor) eignen sich sehr gut für das Chiptuning, sowohl Benzin- als auch Dieselmotoren. Saugmotoren (die selbst Luft ansaugen müssen) sind für ein Chiptuning kaum geeignet. Leistung und Drehmoment steigen oft nur um wenige Prozent, was während der Fahrt kaum spürbar ist.

Sie fragen sich vielleicht, warum Autohersteller einem Auto nicht sofort mehr Leistung verleihen. Meist liegt der Grund darin, dass die Einstellungen bewusst auf die Einhaltung globaler Abgasnormen abgestimmt sind oder dass ein Autotyp über mehrere Motoren mit gleichem Hubraum, aber unterschiedlicher Leistung verfügt. Tuning ist eine kluge Möglichkeit, darauf zu reagieren. Nach dem Tuning muss das Auto natürlich weiterhin die gesetzlichen Abgasnormen erfüllen.

Chiptuning:
Passen Sie das Zündkennfeld an:
Jeder Benzinmotor verfügt über eine bestimmte Zündvorzündung. Beim Chiptuning wird die Grenze der Zündverstellung noch etwas erhöht.
Als Beispiel: Bei einem bestimmten Motor mit Werkssoftware variiert die Zündverstellung zwischen 30 und 40 Grad vor OT, bei einer Drehzahl von 4700 U/min. Bei Erhöhung der Drehzahl auf 5000 U/min. Der Motor schaltet auf 0 Grad Vorzündung.
Der Tuner legt die Grenze auf die Drehzahl von 5000 U/min fest. Erhöhen Sie die Drehzahl beispielsweise auf 5200 U/min. und erst ab dieser Geschwindigkeit auf 0 Grad Zündverstellung umschalten. Dadurch entsteht ein Leistungsgewinn, da der Verbrennungsdruck bei dieser Drehzahl ansteigt.

Turbodruck:
Durch die Erhöhung des maximalen Turbodrucks gelangt mehr Luft in die Zylinder. Durch entsprechende Anpassung der Kraftstoffmenge (Einspritzzeit) werden erhebliche Leistungssteigerungen erzielt. Der Turbodruck wird durch das Waste-Gate gesteuert. Dieses Ventil öffnet bei einem bestimmten Druck (z. B. 0,8 bar). Der Tuner wird diesen Druck beispielsweise auf 1 bar erhöhen. Das Ventil öffnet erst, wenn ein Fülldruck von 1 bar erreicht ist.

Einspritzzeit:
Durch die Anpassung der Einspritzzeit kann der einströmenden Luft eine größere Kraftstoffmenge zugeführt werden. Wenn der Turbodruck erhöht wird (mehr einströmende Luft) und mehr Kraftstoff eingespritzt wird, wird viel Leistung erzielt.
Es müssen nicht nur die Eigenschaften der Zündung, des Turbodrucks und der Einspritzzeit angepasst werden, sondern auch die Eigenschaften aller Sensoren und Aktoren des Motors.
Als Beispiel der Klopfsensor: Wenn die Eigenschaften nicht verändert werden, reagiert dieser Klopfsensor auf die Einspritzzeit, die nicht den Werkswerten entspricht. Dies erzeugt einen Fehlercode im Steuergerät (und kann somit in einem Notfallprogramm enden). Jede Eigenschaft jedes Sensors muss daher auf der Grundlage der vorgenommenen Einstellungen programmiert werden.

Software-Chiptuning:
Heutzutage wird das gesamte Chiptuning per Software in das Steuergerät geladen. Die Software wird über den OBD-Stecker aus dem Steuergerät des Fahrzeugs ausgelesen, angepasst und anschließend neu geladen.
Viele Tuner bieten Komplettpakete für verschiedene Motortypen an. Diese Software wurde ausgiebig getestet und gespeichert.
Wenn der Besitzer des Autos selbst Anpassungen am Motor vorgenommen hat (denken Sie an einen größeren Turbo, einen größeren Ladeluftkühler, andere Einspritzdüsen usw.), muss ein neues Tuning-Programm geschrieben werden. Anschließend wird das Auto üblicherweise auf einen Leistungsprüfstand gestellt. Die Werte im Steuergerät werden gelesen und bearbeitet. Durch erneute Leistungsmessungen kann anhand der Diagramme der Leistungs- und Drehmomentkurve festgestellt werden, ob die gewünschten Ergebnisse erzielt wurden. Wenn die Drehmoment- oder Leistungslinie irgendwo einen starken Abfall aufweist, kann dies auf eine schlechte Programmierung hinweisen. Durch mehrmaliges Anpassen der Software und einen weiteren Testlauf entsteht eine saubere Leistungs- und Drehmomentkurve (siehe Bild).

Original-Chip (Hardware) austauschen:
Der ursprüngliche Chip wird aus der ECU entfernt und ein neuer Chip mit der bereits vorprogrammierten Tuning-Software eingelötet. Diese Chips können nicht über den OBD-Stecker programmiert werden. Allerdings handelt es sich hierbei bereits um eine ältere Technologie, die bei heutigen Neuwagen nicht mehr zum Einsatz kommt.

Einbau eines zusätzlichen Steuergeräts:
Bei dieser Tuning-Methode wird ein separates Steuergerät mit Kabelsatz mitgeliefert. Das Original-Steuergerät bleibt erhalten und es wird ein zusätzliches Steuergerät mit Tuning-Software angeschlossen. Der Verkabelungssatz ist lediglich ein Durchschleifsystem zwischen zwei Steuergeräten. Diese Technologie findet heutzutage unter anderem im Tuningbereich von Volkswagen immer häufiger Anwendung. Das linke Diagramm zeigt das Original-ECU und rechts das Steuergerät mit Tuning-Software, das mit dem Original-ECU verknüpft ist.

Power-Box:
Eine Powerbox ist meist die günstigste, aber auch die schlechteste Art der Abstimmung. Die Powerbox manipuliert die Eingangssignale an das Steuergerät. Das bedeutet, dass die Signale, die die Sensoren an das Steuergerät senden, verändert werden. In der Regel werden die Signale des Kraftstoff-(Rail-)Drucks, der Temperatursensoren und des Luftmassenmessers umgewandelt. Die Folgen sind unter anderem, dass der Kraftstoffdruck/Raildruck zu stark ansteigt und das Luft/Kraftstoff-Verhältnis nicht mehr stimmt, weil die Signale des Luftmassenmessers angepasst wurden.
Die Leistung erhöht sich geringfügig (weniger als beim Chiptuning), die Lebensdauer der Motorteile verringert sich jedoch deutlich. Auch die innere Verschmutzung des Motors wird zunehmen. Von einer Powerbox ist daher abzuraten.